Naturschutz und Klimaschutz

Erhalten wir unseren Baumbestand für zukünftige Generationen

Judith Wassermair - Als Umweltausschussobfrau versuche ich leichtfertigem Fällen mit Bewusstseinsbildung und dem Argument entgegenzuwirken, dass ein zerstörtes Haus rasch wieder aufgebaut werden kann, ein gefällter Baum aber nicht so schnell ersetzt werden kann.

Ein frisch gepflanzter Baum braucht 20, 30 Jahre und mehr, bis er groß ist.  Als Anhaltspunkt für die Erhaltung und Verbesserung unseres inzwischen prächtigen Baumbestandes wenden wir die Drittel-Regel an: je ein Drittel junge, mittelalte und alte Bäume.  So haben auch zukünftige Generationen noch eine Chance auf einen grünen Lebensraum, allerdings nur dann, wenn die Klimakrise halbwegs abgewendet werden kann.  In Aschach haben wir gegenüber anderen Orten diesbezüglich einen Vorsprung, weil wir uns seit Jahren konsequent Baumpflanzungen widmen. 

Standhafte Birkenalle

Eine Allee ist laut Definition eine Straße oder ein Weg, der auf beiden Seiten mit Bäumen gesäumt ist. Wenn eine Baumreihe wegkommt, ist es eben keine Allee mehr.
Die Birkenallee trotzt bisher allen Einfällen, wie man sie verändern könnte (Schrägparkplätze zwischen den Bäumen oder - neue Idee - die straßenseitige Reihe ganz entfernen).
Die Aschacher Birkenallee ist eine Einladung zum Verweilen. Sie ist einzigartig und auf jeden Fall wert, dass wir Grüne sie auch in Zukunft verteidigen.

Immer noch einzigartiger Schlosspark

Der Schlosspark ist förmlich eingezwickt zwischen den Industriebetrieben RWA-Siloanlage und Agrana sowie dem Bahngleis und der Bundesstraße, eine an sich missliche Lage. 2016 wurden nach gemeinsamen Begehungen und Gesprächen im Auftrag der Agrana überalterte oder kranke Bäume gefällt, alle besonderen Exemplare fotografiert und detailliert beschrieben und der Baumbestand in einem Kataster festgehalten. Es liegt in der Verantwortung der angrenzenden Industriebetriebe, den Schlosspark zu pflegen und zu erhalten.

Die größte Siloanlage Österreichs

Nicht wenigen Menschen steigt immer noch Beklemmung auf, wenn sie über die Brücke auf die Silomonster zusteuern und die Aschacher Häuserzeile daneben im Bild beinahe untergeht. Diese zerstörerische Wucht war schon aus den Plänen ersichtlich und voraussehbar. Deshalb führten wir von Dezember 2014 bis Mai 2016 den (erwartungsgemäß ungleichen) Kampf gegen das Monsterprojekt, das die Lebensqualität der Menschen im Nahbereich massiv beeinflusst und das Ortsbild von Aschach maßgeblich verändert hat.

Auf den Punkt brachte das eine unbekannte kreative Person mit dem Ortsschild „Aschach an den Dosen.“ Wir haben mit finanzieller Unterstützung durch den BIV (Grün-Alternativer Verein zur Unterstützung von Bürger/inneninitiativen) an der Seite der Anrainer/innen versucht, deren Rechten Geltung zu verleihen und mit Visualisierungen die Bevölkerung und die Entscheidungsträger über das kommende Projekt zu informieren.

Die Dosen wurden schlussendlich aufgestellt. Die vielen verfassten Schriftstücke, Beschwerden und Verhandlungen waren aber nicht umsonst. Sie brachten mehr Sicherheit für den (neben der Getreidetrocknungsanlage und den Silos liegenden) Ortsbrunnen und für unser Trinkwasser, mehr Abstand zum Schloss, mehr Schutz gegen Lärm und Feinstaub. Diese Erfolge sind im Gegensatz zu den Silos allerdings fast unsichtbar.

Wir sind keine Sonntagsredner und wenn wir das Gefühl haben, dass ein Kampf wichtig ist, dann führen wir ihn, auch wenn der Gegner übermächtig ist oder wir alleine stehen.

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